Wieso hat ReLeaf so niedrige Mitgliedsbeiträge?

in 30. Mär 2024

Wie kann es sein, dass andere Anbauvereinigungen von ihren Mitgliedern monatlich dreistellige Mitgliedsbeiträge einfordern und ReLeaf nur 10€ pro Jahr?

Wir sind der festen Überzeugung, dass alle Bürger ein Anrecht auf Cannabis-Konsum haben sollten. Und das unabhängig vom Einkommen! Konsumenten von Cannabis dürfen finanziell nicht ausgenutzt werden. 

Gründe für hohe Mitgliedsbeiträge in anderen Anbauvereinigungen können die folgenden sein: 

Anbauvereinigungen verfolgen gewerbliche Ziele

Obwohl das CanG eindeutig vorschreibt, dass Cannabis nur unter gemeinschaftlichem und nicht-gewerblichem Eigenanbau weitergegeben werden darf, halten sich nicht alle Anbauvereinigungen daran. Extrem hohe Mitgliedsbeiträge können ein Indiz dafür sein, dass sich die Vereinsmitglieder persönlich bereichern und Mittel aus dem Verein abschöpfen wollen.

Kleinere Vereine = höhere Kosten pro Mitglied

Bei der Gründung eines Anbauvereins kommen einige Kosten zusammen. Die Initial-Kosten des Anbauvereins setzen sich wie folgt zusammen:

  • Cannabis-Anbau: Belüftungssysteme, Beleuchtung usw.
  • Cannabis-Abgabe: Haschisch-Produktion, Verpackung, Samen
  • Miet- oder Kaufkosten für Immobilien
  • Renovierungs- und Ausstattungskosten
  • Betriebskosten: laufende Kosten für Strom, Wasser, Internet, Versicherungen, Sicherheitsdienste, Cannabis Testing durch Labore
  • Gründungskosten

Da wir bei ReLeaf mit bis zu 500 Mitgliedern planen, tragen sich die Kosten durch die Masse und wir teilen uns alle Kosten als große Gemeinschaft. Bei kleineren Vereinen (mit bspw. nur 50 Mitgliedern) sind die Kosten pro Gramm somit höher - und das zu Lasten jedes einzelnen Mitglieds.

Vereine outsourcen alle Aufgaben - das wird teuer!

Wenn es einem Verein an kompetenten Mitgliedern fehlt, kann dies zu  erheblichen Mehrkosten führen. Beispielsweise entstehen diese Kosten durch das Outsourcing bestimmter Tätigkeiten, wie Buchhaltung, Steuern, Website-Pflege usw.. In Summe kann dies, bei einem kleinen bis mittelgroßen Verein, zu laufenden jährlichen Kosten in Höhe von bis zu 15.000 € führen.

Sollten Anbau-Mitglieder diese Kosten tragen? Nein, weil wir einige Mitglieder diese Aufgaben ehrenamtlich übernehmen. Dadurch  entstehen keine zusätzlichen Kosten für andere Mitglieder - im Gegenteil, die Gesamtkosten senken sich.

Schlechte Vereinsführung/ Finanzierung

Ein weiterer Grund für exorbitante Beiträge kann auch ein Missmanagement des Vereins durch den Vorstand oder Geschäftsführung sein.

Um die Kosten niedrig zu halten muss sich der Vorstand um die folgenden Aufgaben kümmern:

  • Planning, Budgeting und Forecasting
  • Performance Management
  • Cost Management
  • Internal Controls
  • Decision Analysis
  • Risk Management
  • Investment Decisions

Wenn Vereine diese Aufgaben nicht erfüllen, werden sie von Banken nicht als vertrauenswürdig eingestuft, sodass Kreditmöglichkeiten wegfallen. 

Das halten von Beteiligungen wie beispielsweise einer GmbH oder AG ist im Vereinsrecht unzulässig. Gemeinnützige Vereine haben auch keine "klassischen Besitzer". Die Mustersatzung eines gemeinnützigen Vereins vom Justizportal enthält, dass das verbleibende Vereinsvermögen nach Liquidation an eine steuerbegünstigte Körperschaft (Beispiel: Kinderheim) oder an eine juristische Person des öffentlichen Rechts (Beispiel: Bund, Länder, Gemeinden) übertragen wird.

Die Finanzierung einer Anbauvereinigung ist entweder durch Banken oder Mitgliedern per Darlehen möglich. Das Darlehen muss zu marktüblichen Konditionen geführt sein - analog Bankkrediten. Keine Privatperson/Investor darf mittels Wucher-Zinsen auf Kosten der Gemeinschaft profitieren.

 

Fazit

Interessierte sollten sich intensiv mit dem möglichen Verein auseinander setzen und darauf achten, dass sie einem nicht-gewerblichen Verein bzw. einem nicht gewinnorientiertem Verein beitreten.