Cannabis zum Naschen – Was du über Edibles wissen solltest
Ob Brownies, Gummibärchen oder ein Schuss in die Limo – Cannabis muss nicht geraucht werden, um zu wirken. Viele greifen mittlerweile auf sogenannte Edibles zurück, also Speisen oder Getränke mit THC oder CBD. Klingt lecker – kann es auch sein! Aber Vorsicht: Die Wirkung von Edibles ist eine ganz andere Hausnummer als beim Rauchen. In diesem Beitrag erfährst du, was genau der Unterschied ist, worauf du beim Zubereiten achten solltest und wie du Edibles sicher genießen kannst.
Was sind eigentlich Edibles?
Kurz gesagt: Edibles sind Ess- oder Trinkbares mit Cannabis drin. Meist wird dafür THC in Fett gelöst – zum Beispiel als Cannabutter oder Hasch-Öl – und dann in Kuchen, Keksen oder Soßen weiterverarbeitet. Auch Getränke wie Tee oder Limonade sind möglich. Wichtig ist: Man isst oder trinkt das Cannabis – anders als beim Rauchen wird es also über den Magen aufgenommen.
Wirkung: Warum Edibles anders wirken als ein Joint
Der Hauptunterschied liegt in der Art, wie dein Körper das THC verarbeitet:
🌀 Zeit bis zur Wirkung
Beim Rauchen merkst du den Effekt fast sofort – innerhalb von Minuten.
Bei Edibles dauert das deutlich länger: 30 bis 90 Minuten, manchmal sogar mehr.
🔥 Die Leber mischt mit
Wenn du Cannabis isst, wird das THC erst im Magen aufgenommen und dann in der Leber umgewandelt – und zwar in 11-Hydroxy-THC. Das wirkt nicht nur stärker, sondern auch länger als das THC beim Rauchen.
⏱️ Wirkdauer
- Geraucht: 1–3 Stunden
- Gegessen: 6–10 Stunden (oder länger)
Das kann ziemlich intensiv werden – vor allem, wenn man es unterschätzt.
Der Klassiker: Zu viel erwischt
Weil Edibles so langsam wirken, denken viele: „Passiert ja nix – ich ess noch ein Stück.“
Großer Fehler. Zwei Stunden später kann der Trip dann ziemlich unangenehm werden!
👉 Unser Tipp: Low and slow – also: Wenig nehmen, lange warten.
Wie viel ist „wenig“?
Die Dosierung kann bei Edibles besonders tricky sein. Hier eine grobe Orientierung:
- 2,5–5 mg THC = milde Wirkung (für Einsteiger super)
- 10 mg THC = deutlich spürbar
- >20 mg THC = nur für Erfahrene – mit Respekt genießen!
Am besten testest du erst mit einer kleinen Menge (z. B. ein Viertel-Keks) und wartest mindestens 2 Stunden, bevor du nachlegst.
🧮 Wie berechnet man die Dosis?
Die THC-Menge in deinem Edible hängt davon ab:
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Wie viel THC hat dein Gras?
Beispiel: Du nutzt 1 Gramm mit 15 % THC → das sind 150 mg THC insgesamt. -
Wie viel davon landet im Edible?
Beim Kochen geht immer etwas verloren – rechne grob mit 70–80 % Wirkstoffübertragung.
→ In unserem Beispiel: 150 mg x 0,75 = 112,5 mg THC in der Cannabutter.
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Wie viel Butter kommt ins Rezept?
Wenn du die ganze Butter in einen Kuchen gibst, der 10 Stücke ergibt:
112,5 mg ÷ 10 = 11,25 mg THC pro Stück
So machst du Edibles selbst – ein paar Basics
✅ Erhitzen nicht vergessen
Rohes Cannabis wirkt nicht psychoaktiv. Erst durch Hitze wird das THC aktiviert. Das nennt man Decarboxylierung.
So geht’s:
- Zerkleinertes Gras auf ein Backblech
- Im Ofen bei 110–120 °C für ca. 30–40 Minuten backen
- Danach kannst du es in Butter, Öl oder Sahne ziehen lassen
✅ Fett ist Pflicht
THC ist fettlöslich – ohne Fett kein Effekt. Am besten eignen sich Butter, Kokosöl oder Sahne. Diese Mischungen kannst du dann weiterverarbeiten.
✅ Gut umrühren & kennzeichnen
Wenn du Kekse oder Brownies backst: Gut durchmischen, damit jede Portion etwa gleich stark ist. Und bitte: immer beschriften – damit niemand versehentlich zugreift. Und wie immer gilt: Sicherheit geht vor – keine Weitergabe und kein Autofahren!
Fazit
Edibles sind eine spannende, genussvolle Alternative zum Rauchen – aber sie haben es in sich. Die Wirkung kommt langsam, hält länger und kann deutlich intensiver sein. Wer Bescheid weiß, klug dosiert und Geduld mitbringt, kann die Welt der Cannabis-Küche ganz entspannt entdecken.